Heute haben wir einen ganzen Eimer voll Babyschildkröten freigelassen!
Hier gibt es anscheinend ganz viele Leute, die die kleinen Schildkröten klauen und teuer verkaufen wollen, deshalb werden die Schildkröteneier von Mitarbeitern der Tierauffangstation immer eingesammelt. Wenn sie dann schlüpfen, werden sie am Strand wieder freigelassen. Da ist dann im Idealfall klarer Himmel, sodass sich Sterne und Mond im Wasser spiegeln. Dadurch wissen die Babyschildkröten, wo sie hin müssen. Leider war es aber komplett bedeckt. Deshalb mussten wir mit unseren Taschenlampen ins Meer stehen und Stern spielen. Dann ahben es alle ins Wasser geschafft.
So wie es aussieht haben wir den Dauerregen hier Hurricane Sara zu verdanken, der gerade über Nicaragua wütet und aber in den Norden ziehen soll. Costa Rica ist da zum Glück nur gamz am Rand. Daher hat es hier zwar ganz ganz viel Regen aber keinen Sturm oder sowas. Trotzdem ist hier der National Red Alert ausgerufen und die Schulen bleiben die ganze Woche geschlossen. Stromausfälle gibt es jetzt noch häufiger als sowieso schon und das Meer und auch der Strand sind voll mit Baumstämmen und Ästen.
Seit dem 1. November fängt es nicht mehr erst Nachmittags an zu regnen, sondern fängt Nachts an und hört dann gar nicht mehr auf. Seit 4 Tagen regnet es jetzt wirklich fast ununterbrochen. Daher wurden am Wochenende alle Spiele und Trainings auf dem Rasen ohne Dach abgesagt. Sogar die Schulen blieben gestern und heute geschlossen. Den Straßen macht der Regen auch zu schaffen und es bröckeln teilweise Stücke von den (wenigen) Asphaltstraßen einfach ab. Über die unbefestigten Straßen müssen wir gar nicht erst reden, die werden von ganz vielen kleinen Flüssen durchlaufen. Weil es ja keinen Bürgersteig gibt, läuft man eigentlich immer am Rand von der Straße. Wenn es regnet kann man da dann fast schwimmen.
Heute waren wir (Alan, Alan's Mama und ich) im Manuel Antonio Nationalpark. Da reinzukommen war aber gar nicht so einfach. Von vielen die dort schon waren, wurde ich davor gewarnt, dass die einen oft mit den Eintrittspreisen abzocken wollen. Das war dann auch wirklich so und wir wurden von einem angeblichen Mitarbeiter des Parks angehalten. Der hat dann 60 000 Colones (≈120$) für den Eintritt pro Person verlangt. Weil uns das ein bisschen sehr komisch vorkam haben wir dann umgedreht und die Polizisten eine Ecke weiter auf die "Mitarbeiter" aufmerksam gemacht. Die meinten dann auch zu uns, dass der Eintritt eigentlich 18$ kostet. Dann sind wir mit der Polizei vor uns in Begleitung zum richtigen Eingang gefahren und sind da dann auch für 18$ (so 1½h später) endlich reingekommen. Der Nationalpark ist dann aber wunderschön gewesen und man hat super viele Faultiere, Affen, Schlangen, Krebse, Vögel und Leguane gesehen. Am Strand sind die Affen in den Bäumen rumgeklettert und es gab ganz viele Muscheln und Schnecken, die ich so noch nie gesehen habe. Also dafür hat sich sogar der Stress zum reinkommen gelohnt.
Übrigens, hier ist gerade Regenzeit. Die geht von April bis Ende November. Des heißt aber nicht, dass es die ganze Zeit regnet. Meistens ist es Vormittags schön und fängt dann Nachmittags/Abends an mit regnen. Ein Einheimischer hat mir letztens erzählt, dass die Regenzeit seit mindestens 20 Jahren nicht mehr so trocken war wie dieses Jahr. Daher erwarten die hier eine noch extremere Trockenzeit. Die beginnt dann im Dezember. Bin echt gespannt wie das dann wird, weil ich ja jetzt schon bei jeder Kleinigkeit anfange zu schwitzen...
Weil der Wasserfall so gut wie direkt neben der Wohnung ist, waren wir da nochmal. Und diesmal waren auch Ticos (Einheimische) da, die vorgemacht haben, wie man den Wasserfall runterrutscht. Die haben dann auch erklärt, auf was man aufpassen muss. Also hab ich das dann auch gemacht. War echt lustig, aber ist auch ganz schön schnell vorbei, obwohl man da anscheinend 7,5 Meter runterrutscht.
Heute früh ab 6:30 Uhr habe ich bei der Tierauffangstation mitgeholfen. Dort werden Tiere aufgenommen, die verletzt oder angeschlagen sind. Die werden dann aufgepäppelt und wenn sie fit sind wieder frei gelassen. Manche Tiere bleiben aber auch da, weil sie in Freiheit keine Überlebenschance hätten. Zum Beispiel gab es da einen Papagei, der nicht mehr fliegen kann.
Es gibt dort alle möglichen Tiere: Verschiedene Affen und Papageien, ein Faultier, ein Krokodil, ein Tucan, ein Ozelot, ein Kinkajou,... Da helfe ich jetzt mit der Mutter von Chelah jeden Montag mit die Gehege zu putzen und die Tiere zu füttern.
Gestern, ja am 26.10 und nicht am 31.10., wurde in Dominical Halloween gefeiert. Irgendwie ist das hier ein viel größeres Ding als in Deutschland. Nicht nur die Kinder sondern auch die Erwachsenen waren verkleidet. Es gab überall ganz viel Halloweendeko, Süßigkeiten, ein Spukhaus (war eigentlich nur ein Spukgang), ein Kostümwettbewerb und das Beste: Pizza. Hab ich schon sooo lang nicht mehr gegessen.
Leider weiß ich mittlerweile, dass Spanisch mehr ist als nur an jedes Wort hinten ein "O" dranzuhängen. Weil aber die Trainer und viele Mädels die ich trainiere auch nur Spanisch können, wäre es schon ganz gut das auch ein bisschen zu können. Also hab ich versucht mit der App Duolingo Spanisch zu lernen. Bin mir aber nicht ganz sicher, ob das was bringt...
Gestern haben wir eine Whale-Watching Tour gebucht und sind von dem Office zum Strand gelaufen. Auf dem Weg sind uns noch zwei sehr fotogene Krokodile begegnet. Die lagen da aber nur faul rum. Aktiver waren dagegen eine Buckelwalmama mit ihrem Baby, denen wir eine Weile hinterhergefahren sind. Und auch wenn man nur einen Teil von deren Rücken gesehen hat, konnte man schon erahnen was das für riesige Tiere sind. Dann haben wir noch zwei Schildkröten und viele verschiedene Vögel gesehen und sind noch an ein paar wunderschönen Inseln vorbeigefahren. Am Ende gab es noch Früchte und wir konnten da baden, wo davor die Wale geschwommen sind. Hat sich also auf jeden Fall gelohnt!
Um 11 morgens habe ich wieder die Mädchen trainiert. Heute waren sogar welche dabei, die gar nicht schlecht waren aber auch ein paar ganz kleine, die den Ball keinen Meter kicken konnten. Wir haben dann bis 12 Uhr trainiert. Um diese Zeit wollte ein anderer Trainer von der AFU die Hütchen und Bälle wieder abholen, die ich benutzt habe. Hat er aber um 13 Uhr immernoch nicht gemacht. Als dann um 13:30 Uhr die Baseball-Spieler kamen und gefragt haben, ob ich auch mitspielen will (und ich sowieso nix zu tun hatte) habe ich da halt auch noch mitgespielt. Die waren echt cool und haben mir eine kleine Einführung gegeben, wie Baseball funktioniert. Ist gar nicht so einfach den Ball mit dem Schläger zu treffen. Nachdem der AFU-Trainer nach einer Stunde Baseball immernoch nicht da war, hat der Baseball-Trainer mich (mit Ballsack, Hütchen und Fahrrad) heim gefahren.
-> Baseball hat auch Spaß gemacht aber Fußball ist definitiv besser.
Quepos ist eine Stadt, 1½h (mit dem Bus) nordwestlich von Uvita. Natürlich ist auch das keine Stadt wie man sie in Deutschland kennt mit vielen Gebäuden und vielen Menschen, aber was diese Stadt dafür hat sind viele Schiffe. Ein Hafen mit unglaublich vielen (teuer aussehenden) Yachten. Da hab ich mich gefragt, ob das Geld richtig investiert ist, wenn man in einem ausgebauten Container lebt, aber dafür mit einer glänzenden Yacht durch die Gegend schippert.
Neben den Stromausfällen, die so 2-3 mal am Tag vorkommen, gab es heute auchnoch einen Wasserausfall (gibt es das Wort überhaupt?). Auf jeden Fall hatten wir heute den ganzen Vormittag kein Wasser. Das war nicht ganz so optimal, weil wir das natürlich auch davor nicht wussten. Dementsprechend waren unsere Wasserflaschen auch nicht aufgefüllt. Vom Himmel kam dafür genug Wasser, um das Geschirr zu spülen und um damit Zähne zu putzen. Dann haben wir den Besitzer von den Wohnungen gefragt, was da los ist. Nachdem der dann meinte, dass das noch ein paar Stunden dauern kann, bis es wieder geht, waren wir erstmal Wasser einkaufen. Um 14 Uhr ging es dann wieder.
Gestern waren wir beim Wasserfall in Uvita, der ist nur 2 Minuten von unserer Wohnung entfernt und super schön zum Baden und zum Reinspringen. Das ist vorallem cool, weil das Wasser richtig schön kalt ist (nicht so wie am Meer) und vorallem nicht salzig. Da hat sich der Eintritt von 2000 Colones (ca. 3,50€) auf jeden Fall gelohnt
Übrigens, ich bin nicht mehr alleine: Noah ist jetzt da. Der ist 19, echt nett, kommt aus Frankfurt und bleibt für 1 Monat hier und hilft auch als Volunteer bei dem Fußballverein.
Mit über 45.000 Einwohnern (bisschen mehr als Schorndorf) ist San Isidro eine der größeren Städte Costa Ricas. Da war ich heute Mittag mit Chelah und ihrer Familie. Erstmal waren das aber 1¼h über die absolut kurvigsten und wackeligsten Straßen die ich je gesehen habe. Auf dem Weg haben wir fast noch zwei Leguane und eine Nasenbärfamilie mitgenommen, die meinten direkt vor dem Auto über die Straße springen zu müssen - die Fahrt war dementsprechend auch alles andere als langweilig. Nach einem kurzen Stop beim Soda zum Essen sind wir dann angekommen. Mit Platzsparen haben die es da irgendwie nicht so: Ich hab kein einziges Haus gesehen, mit mehr als 2 Stockwerken. Ansonsten waren da halt, im Vergleich zu Uvita, ein paar mehr Läden (mit supergünstigen Fake-Markenklamotten) und größere Supermärkte mit mehr Auswahl (es gab da einfach Milka Schokolade !!! - Aber viel zu teuer). Die verkaufen einfach jetzt schon Plastik-Christbäume und haben Weihnachtsdeko in den Läden. Und jeder zweite Laden hatte einen Sprecher mit Mikrofon der die Durchsagen gemacht hat, dementsprechend laut und durcheinander war es dadurch. Achso und natürlich gibt es auch hier keine Überwege oder Ampeln für Fußgänger, genau so wenig wie Fußgängerzonen, obwohl da ungefähr doppelt so viele Autos wie in Uvita durch die Gegend fahren. War aber richtig lustig und vorallem mal was anderes, auch wenn es jetzt nicht die Großstadt ist.